Highlights

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Bergwerk Grube Samson

Die Grube Samson in St. Andreasberg wurde bis 1890 betrieben, war über lange Zeit mit 810 m das tiefste Bergwerk der Welt und beherbergt den vermutlich ältesten Förderturm der Welt aus dem Jahr 1818. Auch wenn die Grube Samson heute ein Museum ist, können Besucher hier die letzte noch funktionstüchtige "Fahrkunst" der Welt bewundern. Das dazugehörige Kunstrad ist ebenso zu besichtigen wie ein Kehrrad. Daneben beherbergt das Museum geologische und bergbauliche Sammlungen. Video zur Fahrkunst in der Grube Samson

Oderteich

1715 wurde der Oderteich angelegt, die mit Abstand größte aller Harzer Teichbauanlagen. Im Gegensatz zu den anderen Harzer Teichen konnte der Oderteich nicht mit Rasensoden, dem sogenannten "Rasenhaupt" abgedichtet werden, die hier nicht zur Verfügung standen. Die geniale Lösung: Sand! In der Mitte des am Grund fast 35 m breiten Dammes, der wasser- wie luftseitig von einer "Zyklopenmauer" abgeschlossen wird, befinden sich eine bis zu 11 m breite Schicht aus verdichtetem Granitsand. Neben der großen Ausflutanlage und den 10 noch erhaltenenen Obelisken (als Eisabweiser) ist die Striegelanlage bemerkenswert, denn für den Auslauf  in den Rehberger Graben dienen Eichenbohlen, die seit 1715 unverändert ihren Dienst tun. 170 Jahre lang war der Oderteich die größte Talsperre Deutschlands, heute ist er unter anderem auch ein gern besuchter Badesee.

Rehberger Graben

Die Bergwerke im hochgelegenen St. Andreasberg konnten nur mit großen Anstrengungen mit Wasser versorgt werden. Bereits ab 1602/1604 wurde Wasser durch schwieriges Geländer mit langen Wasserrinnen aus Holz, dem sogenannten "Gefluder" geführt. Dazu mussten die Auflagebänke der Rinnen z.T. in Felsklippen geschlagen werden. Die später verfallene Gefluderkette wurde aufgrund der Holzknappheit nicht wieder erneuert, sondern von 1699 bis 1703 der rund 30 m tiefer gelegene (Neue) Rehberger Graben gebaut. Zunächst ebenfalls über weite Strecken als Gefluderkette erstellt, ersetzte dann ein steinerner Graben die ehemals bis zu 5,8 km lange Holzbauten.

Zisterzienserkloster Walkenried

Das Kloster Walkenried wird im 12. Jahrhundert von Zisterziensern gegründet und erlangt in der Folgezeit eine große religiöse Bedeutung. Gleichzeitig ist das Kloster ein für die damaligen Verhältnisse riesiges "Wirtschaftsunternehmen" investiert auch in den Harzer Bergbau und hat Besitz auch am Rammelsberg in Goslar. Durch das systematische Anlegen von Teichen zur Fischzucht ohnehin mit Wasserbautechniken vertraut, haben die Mönche auch Einfluß auf die Energieversorgung in der ersten großen Bergbauperiode des Harzes. Zur Bedeutung der Klöster Zella in Clausthal-Zellerfeld und Walkenried auf die Gründung der "Oberharzer Wasserwirtschaft" besteht weiterer Forschungsbedarf.

Hutthaler Widerwaage und die Pfauenteichkaskade

Vor allem zur Versorgung der beiden Gruben "Caroline" und "Dorothea" wurden weitere wasserwirtschaftliche Anlagen und Systeme errichtet. Dazu zählen die nebeneinander liegenden Pfauenteiche, die zusammen mit dem Jägersbleeker Teich eine Kaskade bilden. Aus Gründen der Betriebssicherheit haben die Harzer Bergleute Teichdämme maximal 15m hoch gebaut und daher statt einiger großer mehrere kleinere Teiche angelegt.
Um Wasser zwischen den Teichen hin- und herleiten zu können, vor allem aber um Wasser bei Hochwasser nicht ungenutzt ableiten zu müssen, wurde das System der "Hutthaler Widerwaage" errichtet. Die Widerwaage selbst ist ein Ausgleichsbecken an das ein Graben ohne jegliches Gefälle angeschlossen ist, damit das Wasser in beide Richtungen fließen kann. Dieses für Wasserbauinteressierte legendäre System wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert und ist beeindruckendes Beispiel für das Prinzip "Haltet die Wasser hoch".

Dorotheer Rösche

Die Grube Dorothea in Clausthal gehörte zusammen mit der Grube Caroline zu den ertragreichsten Gruben im Oberharz. Entsprechend viele wasserbauliche Maßnahmen sollten die Versorgung mit dem so wichtigen Energieträger Wasser für diese Gruben sicherstellen. In der Grube Dorothea leitetet die Dorotheer Rösche das von einem unterirdischen Kehrrad genutzte Wasser durch ein Stollen wieder nach außen. Bis heute fließt das Wasser durch diesen berühmten Stollen.

Besucher können die Dorotheer Rösche in Gummistiefeln, Helm und "Geleucht" "befahren". Die Wanderung unter Tage ist gleichzeitig eine Reise durch die Zeit, denn Besucher erhalten einen Überblick der unterschiedlichen Bergbautechniken der letzten Jahrhunderte. Die Ausfahrt über steile "Fahrten" erfolgt über den beeindruckenden Caroliner Wetterschacht.

Einer der berühmtesten Besucher der Gruben Dorothea und Caroline neben Goethe war Heine, der 1824 schrieb: "das ist die schmutzigste und unerfreulichste Karolina, die ich je kennengelernt habe..." Video zur Dorotheer Rösche

Rosenhöfer Radstuben

In Deutschland wohl einmalig ist das Erleben der "Ovalen" und der "Runden Radstube" im Rosenhöfer Revier in Clausthal-Zellerfeld als Außenstelle des Oberharzer Bergwerksmuseums. Die ehemals überirdische Runde Radstube wurde durch die jahrzehntelange Aufschüttung von Haldenmaterial zu einer unterirdischen. Um die Radstube vor hereinfallendem Gestein zu schützen, wurde sie mit einer beeindruckenden 24 m hohen kreisrunden Bruchsteinmauerung umgeben. Nach aufwändiger Instandsetzung ist der "Turm in der Erde" heute durch eine imposante Treppenkonstruktion bequem zu besichtigen.

Die Ovale Radstube kann nur bei einer mehrstündigen körperlich anspruchsvollen bergmännischen Befahrung erreicht werden und ist am Ende nur durch eine ca. 80 cm hohe und ca. 70 m lange Rösche kriechend erreichbar. Die Radstube selbst beeindruckt durch eine 12,5 m hohe ovale Naturstein-Ausmauerung, die von einer spitzbogigen Gewölbedecke überkront wird. Auf der Gewölbedecke wurde im Laufe der Zeit eine ca. 10 m starke Schicht Haldenmaterial abgelagert.

Die Tour durch die Altensegener Rösche zur Ovalen und Runden Radstube kann für Kleingruppen bis 10 Personen auf Voranmeldung an jedem ersten Samtag im Monat ab 9h00 erlebt werden. Buchungen über das Oberharzer Bergwerksmuseum, fon 05323 989 50.

Sperberhaier Damm

Das größte Harzer Aquädukt wurde von 1732 bis 1734 errichtet, um zusätzlich benötigtes Wasser in die Gruben nach Clausthal-Zellerfeld zu leiten. Der Sperberhaier Damm selbst ist 953 m lang und "überbrückt" einen zu tief liegenden Geländeabschnitt, in dem das Wasser sonst in Oker und Söse abgeflossen wäre. Der gesamte Graben wurde immer wieder verlängert, um weitere Bäche des Bruchberges anschließen zu können und war bis zu 23,2 km lang.