Geologie und Erzbildung
"In terra saxonica venas argenti aperuit"
Der Harz wurde während der variskischen Gebirgsfaltung vor 350 bis 250 Millionen Jahren gebildet. Über einem stark gefalteten Grundgebirge befindet sich ein stark welliges Deckgebirge. Die Gangerzlagerstätten des Oberharzes sind das Ergebnis der Gebirgsbildung selbst. Denn es bildeten sich im Rahmen der variskischen Gebirgsfaltung von W-N-W nach O-S-O streichende Gänge, die anschließend vererzten.
Die Erzgänge sind wenige Dezimeter bis mehrere Meter breit und bis zu 1000 m tief. Die ca. 60 erzführenden Gänge des Oberharzes sind mit einer Neigung von 60-80 Grad sehr steil ausgeprägt. Die Erze bestehen vor allem aus Bleiglanz, Zinksulfid, Kupferkies und Silber sowie zu einem geringen Teil aus Gold.
"Klassische Quadratmeile der Geologie"
Im Gegensatz zum Oberharz erfolgte die Bildung von Lagerstätten am Rammelsberg in Goslar gänzlich anders. Durch bis zum Meeresboden aufsteigende erzhaltige Lösungen entstanden vor rund 350 Mio Jahren stark erzhaltige Linsen (synsedimentäre-submarin-exhalative Bildung). Im Rahmen der variskischen Gebirgsfaltung wurden diese Erzlager stark verformt.
Weil aufgrund der Gebirgsfaltung viele Gesteinsarten in verschiedener Schichtung auf kleiner Fläche sichtbar sind, wurde der Nordharzrand bereits vor Jahrhunderten von Alexander von Humboldt als "Klassische Quadratmeile der Geologie" bezeichnet.