Auf klassischer "Grand Tour" von Göttingen in den Harz

Schon vor über 200 Jahren gehörte die Besichtigung des berühmten Harzer Bergbaus zum guten Ton einer universitären Ausbildung in Göttingen. Meist zu Fuß begaben sich Professoren und Studenten für eine einwöchige Exkursion in den Harz, um technische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, aber auch um eine grandiose Natur zu erleben. Nicht nur Studenten waren willkommen auch Studentinnen bzw. Frauen durften in den damals bereits berühmten Harzer Bergwerken "einfahren" wie z.B. Dorothea Schlözer, die als erste Frau 1787 in Göttingen promoviert wurde.

An die schöne alte Tradition des Harzbesuchs wird das Präsidium der Universität Göttingen erinnern, wenn es am 14. August einen Betriebsausflug in das Oberharzer Wasserregal unternimmt.
"Auf diesen Besuch freue ich mich sehr, da Frau Professorin Beisiegel sich sehr für das Thema Nachhaltigkeit interessiert und engagiert", sagte Christian Barsch nach einer ersten Abstimmung des Programms mit der Präsidentin der Universität.

Außerdem ist Barsch sehr gespannt wie erfolgreich sich das Team, das ja Wissen schafft, während der "Grand Tour" durch das obligatorische Wissens- und Verständnisspiel arbeitet:
"Ich hoffe, an meiner interaktiven "Granit Tour" beißt sich niemand die Zähne aus...", lacht der zertifizierte Welterbe-Guide.

Die heute noch einsehbaren Besucherbücher dokumentieren z.B. für die berühmten Clausthaler Gruben Dorothea und Caroline mehr als 20.000 touristische Grubenbefahrungen, eine für die damalige Zeit beeindruckende Anzahl. Zu den berühmtesten Besuchern des Harzer Bergbaus zählen James Watt, Alfred Nobel, Gustave Eifel, Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe oder Hans-Christian Andersen.

In den vergangenen beiden Jahren ist das Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft bereits von einer Vielzahl von Instituten der Universität Göttingen aber auch von anderen Universitäten besucht worden, teils fachlich, teils im Rahmen eines Betriebsausflugs (s. Referenzen).